Samstag, 2. Januar 2021

Caraval



Caraval von Stephanie Garber
erschienen am 31.01/07.03.2017 bei Flatiron Books /Piper
407/400 Seiten

Klappentext: 
Scarlett sehnte sich schon immer danach, das Festival Caraval zu besuchen. Es verspricht die magische Erfüllung von Wünschen, Abenteuern und Freiheit. Doch Scarletts Vater verbietet seinen Töchtern, die Heimat zu verlassen. Caraval erscheint unerreichbar – bis Scarlett von ihrer Schwester Donatella und dem geheimnisvollen Julian entführt wird, die ihr den Eintritt zum Festival ermöglichen. Scarlett fühlt sich am Ziel ihrer Träume. Aber als sie Caraval betritt, beginnt sie zu zweifeln. Etwas Dunkles und Geheimnisvolles umgibt diese Welt. Räume verändern auf magische Weise ihre Größe, Brücken führen plötzlich an andere Orte und verborgene Falltüren zeigen Scarlett den Weg in finstere Tunnel, in denen Realität und Zauber nicht mehr voneinander zu unterscheiden sind. Und als ihre Schwester verschwindet, muss Scarlett feststellen, dass sich ein furchtbares Geheimnis hinter Caraval verbirgt ...

Aussehen: 
Das Cover hat etwas magisches, und macht schon neugierig auf den Inhalt. Auch an das Thema Zirkus lässt es einen bereits denken.
 Die Deutsche Version hat das gleiche Bild, wie auch die US-Amerikanische (die britische Angabe beinhaltet mehr gold, und hat zudem eines von mehreren geheimen Bildern unter dem Schutzumschlag)

Schlagworte, die wir damit verbinden: 
Zirkus, Schwester, Magie

Rezension:
INHALT
Scarlett wollte immer schon Caraval sehen, eine Art Zirkus/Performance-Show, in der die Realität sich mit der Fantasie zu vermischen scheint. Als sie endlich Tickets dafür erhält, scheint es zunächst, als könne sie nun doch nicht gehen, denn bald schon steht ihre Hochzeit an, von der sie sich ein besseres Leben für sich und ihre Schwester verspricht. Für ihre Schwester Donatella kommt das allerdings gar nicht in Frage. Ohne ihr Einverständnis schafft sie Scarlett auf ein Boot, weg von ihrem gewalttätigen Vater.

ALLGEMEINES
Ein gewalttätiger Vater, eine starke Schwesternbindung und eine Liebesgeschichte- diese Buch hat das alles. Und dann gibt es natürlich auch noch Caraval mit seinen Performances und Wundern zu sehen.
Gerade die sehr prominente Beziehung der beiden Schwestern hebt dieses Buch von vielen anderen aus dem Genre ab. Als große Schwester fand ich, dass es auch einiges an Identifikationspotential hatte.
Erwähnt sollten auch die Briefe und Hinweise werden, die Teil der Geschichte, und von Caraval selbst, sind. Zumindest in der englischen Ausgabe, die ich gelesen habe, waren diese schon rein optisch durch eine andere Schriftart hervorgehoben.

SCHREIBSTIL
Alles in allem mochte ich den, auch wenn manche Sachen ein wenig eigenartig beschrieben waren. So sieht Scarlett zB ihre Gefühle als Farben (eigentlich ziemlich cool). Trotzdem waren die Vergleiche manches mal für mich ein wenig zu viel... zu kreativ?

CHARAKTERE
Scarlett, der Hauptcharakter beginnt als schüchternes, zurückhaltendes Mädchen, das eigentlich keine Risiken eingehen will, und ein bisschen zu sehr Mami für ihre kleine Schwester Tella spielt. Diese auf der andere Seite ist das komplette Gegenteil: wild und unbändig und immer auf der Suche nach Abenteuern. Zuerst war das etwas nervig, denn wer will schon ein Buch über einen Hauptcharakter lesen, der sich nichts traut und nichts tun will, aber natürlich muss Tella gerettet werden, und Scarlett an sich selbst wachsen.
Obwohl Tella in der Geschichte selbst kaum vorkommt, wirkt sie, neben dem Anfang, da macht sie sich gut, sehr egozentrisch und nervig. Sie benimmt sich wie ein Prinzesschen und nimmt keine Rücksicht, allerdings vermute ich etwas mehr hinter diesem Verhalten. Ja, man fragt sich, ob sie es jetzt wert war, so ein Aufsehen um sie zu machen, und auch wenn das Buch viel daraus zieht, wie die beiden Schwestern zueinander stehen, und ich meine eigene Schwester jederzeit retten würde, fand ich es doch einen Tick zu viel.
Dann gibt es noch Julian. Der Matrose (oder nicht?), dem man nicht so ganz trauen kann. Er scheint mehr zu wissen, als es scheint, und man kann sich nie sicher sein ob, oder warum er Scarlet nun hilft...

MEINUNG
Das Buch war an sich gut. Das Ende war schnell, gut und glaubwürdig. Caraval und Master Legend (versucht mal herauszufinden ob Master hier ein Name oder ein Titel is...) spielen mit den Teilnehmern, wie das Buch mit seinen Lesern. Alles was passierte war irgendwie eine Überraschung, dennoch hatte man die ganze Zeit das Gefühl, man hätte es ja vielleicht doch herausfinden und kommen sehen sollen/können/müssen. Aber beim nächsten Rätsel bestimm! 
Gestört haben mich vor allem die Charaktere der beiden Schwestern, und da auch vor allem am Anfang. Aber das Buch (mittlerweile eine Trilogie) lässt auf mehr hoffen, und die anderen beiden warten nur darauf, dass ich sie lese.

Übrigens gab es bei der UK Version ein geheimes Cover, das ich sehr gerne gehabt hätte (es gab mehrere verschiedene und war Zufall. Das wurde auch bei den Folgebänden beibehalten und ich hab immerhin den dritten in der Auflage) Trotzdem wäre das international cool gewesen. 

Gesamteindruck:
Starke Geschichte über Schwestern mit einigem Hin- und Her. Rätsel und Tricks, Magie (oder doch nicht?) und viele Fragen, die sich nicht wie Fragen anfühlen. Mit kleineren Fehlern und manchen nervigen Angewohnheiten bekommt das Buch solide...

7,5/10 Punkte.

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