Dienstag, 31. Mai 2016

Chroniken der Unterwelt: City of Lost Souls



Chroniken der Unterwelt: City of Lost Souls (The mortal instruments - Book Five - City of Lost Souls) von Cassandra Clare
erschienen im Arena Verlag am 01.03.2013 (Originalausgabe: 08.05.2012)
688 Seiten


VORSICHT SPOILER: Wir empfehlen ab hier zuerst BAND 4 zu lesen!


Klappentext: 
"Kaum ist die Dämonin Lilith besiegt, fehlt von Jace, den Clary über alles liebt, jede Spur - auch ihr finsterer Halbbruder Sebastian ist verschwunden. Doch Jace findet wieder einen Weg zu Clary und enthüllt sein schreckliches Schicksal: Durch Liliths Magie ist er auf immer mit Sebastian und den dunklen Mächten verbunden. Um Jace zu retten, müssen sich auch die Schattenjäger der schwarzen Magie verschreiben. Clary geht dabei den gefährlichsten Weg: Sie möchte Jace’s Seele retten. Aber kann sie Jace überhaupt noch trauen?“

Aussehen: 
Die Deutsche Ausgabe ist dieses Mal orange und passend zu den anderen designt. In der Mitte ist wie immer das eingefasste Bild einer Stadt zu sehen. Die Hardcover-Ausgabe hat auch wieder einen Umschlag mit Blinddruck.

Schlagworte, die wir damit verbinden: 
langatmiger Anfang, Gehirnwäsche, Ideenreichtum

Unsere Meinung:
Bücherhäschen: Der Klappentext ist passend, und fasst so circa die ersten zwei Drittel des Buches zusammen. (Ja, das dümpelt etwas vor sich hin storytechnisch) Nachdem ich nach CofA eine kleine Pause von Clare gemacht habe (ich weiß auch nicht warum gerade da), wollte ich mit diesem Teil wieder so richtig durchstarten… Leider leichter gesagt als getan.
Zwar hatte ich absolut keine Probleme wieder in die Geschichte reinzukommen, es gibt ja auch genug Gedächtnisstützen, aber wirklich genossen habe ich sie recht wenig zu Beginn. Während mir zwar vor allem Alec ans Herz gewachsen ist (ich kann ihn so gut verstehen), und ich Simon bemitleidete (wenngleich ich mich über ihn ärgerte), empfand ich Clary als nervig. Irgendwann im vierten Teil ist sie zu einem dieser „Ich-liebe-ihn-über-alles-und-kann-nicht-ohne-ihn-leben-und-mache-mir-dauernd-Vorwürfe“-Mädchen geworden- tut mir leid, aber das ist furchtbar. Ich will die starke Clary wieder, die ich aus den ersten Teilen kannte, und die um ihre Liebe kämpft ohne dabei in Selbstvorwürfen zu versinken….auch Jace ging mir als er dann endlich persönlich auftrat furchtbar auf die Nerven. Ich weiß, es gibt einen Grund für sein Verhalten, aber trotzdem habe ich in vielen Clary und/oder Jace Szenen nur weitergelesen um ihn zu erfahren und weil ich wissen wollte was noch passiert, nicht aber weil ich Spaß hatte. Und was sollten diese ganzen Szenen in denen es so aussieht als landen sie im Bett, was dann aber doch nicht passiert, weil (ausgerechnet) Sebastian sie in 90% der Fälle unterbricht? Der Gedanke war ja gut und passend, aber wenn das wirklich ständig passiert…
Positiv überrascht war ich hingegen von den anderen Charakteren, die noch etwas mehr Tiefe und Facettenreichtum (vor allem Izzy und Alec) entwickelt haben. Beide sind mir sehr ans Herz gewachsen. Auch, dass die Beziehung zwischen Maia und Jordan weiter ausgebaut wurde fand ich interessant. Clarys Mutter hingegen ist furchtbar. Einfach nur furchtbar und panisch.
Was ich von dem Ende halten sollte weiß ich auch nicht so recht- es war schon gut, aber nicht so gut, dass es den Rest aufwiegt. Dennoch hat mich das Buch unterhalten, und es gibt einen (bzw mehrere) großen Cliffhanger vor dem grande Finale.

Lesekätzchen: Nachdem ich den 4. Teil nicht mehr so gut fand wie Teil 1 bis 3, bin ich an den 5. Teil eher vorsichtig rangegangen. Ziemlich schnell aber habe ich gesehen, dass Frau Clare doch noch einmal in Fahrt kommt und ich konnte das Buch mit großer Freude lesen. (Möglicherweise liegt das auch daran, dass nun wieder Clary&Jace im Vordergrund stehen?)
Die Ideen, die Clare in dem Buch verbaut hat, fand ich sehr spannend, ich konnte kaum aufhören zu verfolgen was sich in dem neuen Dreiergespann, das sich gebildet hatte, so tat. Ich muss an der Stelle auch noch sagen, dass ich Sebastian zeitweise richtig gerne mochte, ich habe versucht ihn zu verstehen, irgendwann hatte ich aber nur noch Mitleid mit dem Kerl und sehnte mir einen schnellen Tod für ihn herbei.
Während man einen großen Einblick in die Welt von Sebastian bekommt gehen die Geschichten an anderen Stellen aber auch noch weiter. Insgesamt geht es wieder mehr um Beziehungen, die alle recht glaubhaft rüberkommen und in einigen Szenen konnte ich mir sogar vorstellen, mehr von Izzy&Simon oder auch Alec&Magnus zu lesen und stattdessen ein bisschen auf mein Dreamteam Clary&Jace zu verzichten.
Das Ende fand ich hingegen ein wenig unspektakulär im Vergleich zu den vorigen Büchern, aber dennoch war es nicht schlecht. Den Cliffhanger fand ich wie immer furchtbar gemein und ich sag’s euch, wenn Clary und Jace im 6. Band nicht endlich in aller Ruhe sie selbst sein können, verbrenn ich die Bücher!

Gesamteindruck:
Der fünfte von sechs Teilen macht am Ende Lust auf das grande Finale und verspricht davor sehr viel Clary und Jace Zeit. Aber auch über Sebastian erfahren wir mehr, und selbst die Beziehungen der Nebencharaktere haben es in sich. Insgesamt ein wenig besser als sein Vorgänger, kann „City of Lost Souls“ durchaus zum Lesen empfohlen werden.


Bücherhäschen: 7,5/10
LeseKätzchen: 8,5/10
ergibt: 8/10 erreichte Punkte











Dienstag, 17. Mai 2016

Chroniken der Unterwelt: City of Fallen Angels



Chroniken der Unterwelt: City of Fallen Angels (The mortal instruments - Book Four - City of Fallen Angels) von Cassandra Clare
erschienen im Arena Verlag am 01.12.2011 (Originalausgabe: 05.04.2011)
567 Seiten

VORSICHT SPOILER im Klappentext: Wir empfehlen ab hier zuerst BAND 3 zu lesen!
Klappentext: 
Simon Lewis muss sich noch daran gewöhnen, ein Vampir zu sein. Besonders seit seine beste Freundin Clary kaum noch Zeit für ihn hat. Sie ist zu beschäftigt mit ihrer Ausbildung zur Schattenjägerin und träumt von ihrer großen Liebe. Doch finstere Dinge geschehen. Ist der Krieg, den Simon gewonnen glaubte, noch nicht vorbei? In dem nervenzerreißenden vierten Band der Chroniken der Unterwelt nimmt uns Cassandra Clare wieder mit in die Welt der Schattenjäger, die im Herzen von New York mit Liebe, Verrat und Rache kämpfen“

Aussehen: 
Die Deutsche Ausgabe ist dieses Mal lila. In der Mitte ist das obligatorische eingefasste Bild einer Stadt zu sehen. Die Hardcover-Ausgabe hat auch wieder einen Umschlag mit Blinddruck. Dieser Band hebt sich von der (geplanten ursprünglichen) Trilogie schon namentlich subtil durch ein zusätzliches Wort ab. Uns ist außerdem aufgefallen, dass Band vier aus unerfindlichen Gründen auf dickerem Papier gedruckt wurde, was ihn von allen Büchern am dicksten erscheinen lässt (obwohl 3 Bücher länger sind).

Schlagworte, die wir damit verbinden: 
kitschig, Fortsetzung, Vampire, Nebenchar

Unsere Meinung:
Bücherhäschen: Nun, ich gebe zu, ich war ziemlich skeptisch. Es war recht bald klar, dass Simon eine größere Rolle in diesem Teil bekommt, was in meinen Augen nicht unbedingt für das Buch spricht, da ich ihn nicht mag. Widerstrebend muss ich mich allerdings der allgemeinen Meinung beugen-  er wird sympathischer und es stört kaum, dass die Geschichte sich doch sehr um ihn dreht….im Gegenteil.
Das Buch startet aber allgemein recht langsam, was sicher daran liegt, dass Teil 3 mit einem Happy End geendet hat. Dennoch hatte ich nicht das Gefühl, dass es langweilig wurde. Zwar ist nun der große Plot-Twist um Jace und Clary, der die Geschichte so schön vorangetrieben hatte weg, aber es bahnt sich sowohl bei den beiden, als auch in Bezug auf Simon etwas Neues an.
Leider muss ich allerdings auch sagen, dass ich Jace und Clary als ziemlich kitschig und/oder nervig empfunden habe. Ich bin zwar total auf Clarys Seite wenn es um Jaces Verhalten geht (er führt sich auf wie ein Idiot, statt mit ihr zu reden- mal wieder!), aber die Szenen in denen sie dann doch was zusammen machen (90% knutschen und Kitsch) waren mit ein touch too much, außerdem etwas eintönig.
Ich fand es auch schade, dass die anderen Charaktere vergleichsweise wenig Anteil an der Geschichte hatten, Luke, Izzy, Alec und Co. spielen alle nur untergeordnete Rollen.
Das Ende fand ich allerdings sehr gut. Bis zu einem gewissen Teil natürlich auch vorhersehbar, aber das hat mich persönlich nicht gestört. Ich denke dieses ist sogar eines der wenigen Bücher in dem ein weiblicher Bösewicht mal cool war. Lilith ist im Gegensatz zu Valentin auch noch einfach nur durch und durch böse, was ja so auch noch nicht vorkam in der Geschichte.
Generell muss ich daher sagen, dass „City of Fallen Angels“ für mich zwar einerseits der bisher schwächste Teil der Reihe war, aber ich sollte dennoch anmerken, dass es sicher nicht leicht ist eine abgeschlossene Serie weiterzuführen, weswegen ich sehr vieles trotzdem verzeihen kann. Ich bin mir auch nicht sicher ob der Schreibstil nicht im letzten Band besser war… Was mir allerdings eindeutig aufgefallen ist, wovon ich übrigens der Meinung bin, dass es nicht passieren sollte, ist Clarys Mal. In diesem Band hat sie auf einmal das gleiche Mal wie Jace, das sie als „von einem Engel berührt“ auszeichnet. Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, davon in den vorangegangenen Teilen schon gelesen zu haben. Schade eigentlich, dieser Schnitzer wiegt schwer…

Lesekätzchen: Auch ich finde, dass dieser Teil am schwächsten ist, aber für einen vierten Teil ist er dennoch besser gelungen als so mach andere Bücher. Ich war anfangs allerdings sehr überrascht, dass Simon, der zwar für mich immer ein recht netter Nebencharakter war, nun eher eine Hauptrolle bekam. Da ich Simon aber sehr gerne mag, konnte ich damit leben.
Mir hingegen waren es zu wenig Clary&Jace Kapitel, denn ich stehe auch auf solchen Kitsch und könnte ewig lesen, wie sich die beiden küssen, nachdem sie eine Unterrichtsstunde über korrektes Fallen und Kämpfen unterbrochen haben. Obwohl ich lieber gerne mehr über die Ausbildung von Clary gelesen hätte. Auch fand ich es ein wenig schade dass man so gar nichts mehr über ihr altes Leben erfährt. Hat sie einfach die Schule aufgegeben? Was ist mit alten Freunden? Das Verhalten von Jace fand ich zum Teil auch nachvollziehbar, ich würde ihm aber dringend mal empfehlen, eine Therapie zu beginnen mit dem Titel „Wie teile ich meine Gefühle mit?“, das hätte den beiden einiges erspart.
Mit Lilith konnte ich leider nicht viel anfangen. Ich mochte sie nicht, fand es deshalb auch ganz gut was mit ihr passiert ist. Camille steh ich auch noch skeptisch gegenüber. Mal sehen, wie sich das alles weiter entwickelt.
Das Ende bot wie immer ein grandioses, actiongeladenes Finale, das ich so sehr gerne gelesen habe. Nach dem Lesen bleibt aber, wie immer wenn es um Clary und Jace geht, ein bitterer Beigeschmack im Mund zurück. Ich hoffe und bete, dass die beiden ihre Beziehung früher oder später in aller Ruhe ausleben können.



Gesamteindruck:
Ob man nun mehr oder weniger von Clary und Jace lesen will, das Buch beschäftigt sich hauptsächlich mit Simon, und das auf eine erstaunlich gute Art. Zwar werden ein paar vielleicht doch wichtige Dinge übersehen (altes Leben von Clary), aber als ungeplante Fortsetzung ist es dennoch gelungen. Der obligatorische Cliffhanger am Ende ist dieses Mal besonders fies- wer also Band 4 liest wird (wie wir) auch nicht um den nächsten herumkommen.


Erreichte Punkte: solide 7/10

Mittwoch, 11. Mai 2016

Anima







Anima – schwarze Seele weißes Herz von Kim Kestner
erschienen im Arena Verlag am 10.02.2016
480 Seiten

Klappentext: 
„Für Abby ist es die schönste Zeit des Jahres! Jeden Sommer verbringt sie mit ihrer Familie die Ferien im Nationalpark Acadia. Doch diesmal wird die Idylle überschattet: Der zur Unterhaltung engagierte Magier Juspinn fasziniert die Feriengäste nicht nur mit seiner Show - er scheint sie zu manipulieren. Mit Schrecken muss Abby feststellen, wie sich ihre Familie und Freunde mehr und mehr zum Schlechten verändern. Besonders ihre Schwester Virginia ist auf einmal wie von Sinnen. Abby selbst spürt nicht nur die Anziehungskraft des Fremden, sondern auch die Gefahr, die von ihm ausgeht. Juspinn scheint auf der Suche zu sein, nach etwas, das nur sie ihm geben kann.
Die Geschichte einer undenkbaren Liebe im Kampf gegen die größten Mächte der Welt.“

Aussehen: 
Das Buch ist schwarz und zeigt einen weißen und einen schwarzen Flügel, die an ein Ying-Yang Zeichen erinnern. In der Mitte ist ein Diamant abgebildet, der Titel ist groß in rot zu sehen.

Schlagworte, die wir damit verbinden: 
Gut und Böse, komplex, tiefgründig

Unsere Meinung:
Lesekätzchen:
Das Buch ist in zwei Teile gesplittet, wobei der erste noch eher ruhig und langsam und der zweite recht flott vorangeht. Das muss man mögen. Mich störte es nicht besonders, im Gegenteil, ich bevorzuge Handlungen, die ohne Atempause zu lesen sind. Einzig das Ende fand ich tatsächlich zu schnell und mir kam es ein wenig so vor, als hätte die Autorin unter Zeitdruck gestanden – oder sie war selbst so hin und weg von ihrem Schreibfluss dass es ihr gar nicht so bewusst war?
Ich mag Charaktere mit Macken – und die hat die Hauptperson Abby reichlich. Auch ihre Familie ist ein Fall für sich, aber trotzdem wirkt jeder auf seine Art einzigartig und stimmig. Bei Justin hatte ich zeitweise Probleme mich in ihn hineinzufühlen, seine Persönlichkeit ist so widersprüchlich, imposant und geheimnisvoll, dass ich es irgendwann aufgegeben habe hinter seine Beweggründe zu kommen – was wohl gut so war, denn so habe ich mich auf ihn eingelassen, wie Abby es getan hat. In vielen Jugendbüchern ahnt man recht schnell, wer der geheimnisvolle Fremde ist, doch bei diesem Buch hatte ich beim Lesen genau so viele Fragen im Kopf wie die Hauptperson und bin schließlich wirklich MIT ihr auf alle Antworten gekommen.
In dem Buch geht es aber nicht nur um eine simple Liebesgeschichte, nein, es dreht sich viel mehr darum herauszufinden, wo die Grenze zwischen Gut und Böse liegt und ob sich diese überhaupt ziehen lässt. Ich muss ehrlich gestehen, ich war wie Abby hin und hergerissen und wusste teilweise selbst nicht mehr, wem ich vertrauen würde und warum. Ich bewundere sie sehr für ihre Entschlossenheit, die sie am Ende  aufbringen konnte, denn ich bin mir unsicher, ob ich nicht anders entschieden hätte.
An dieser letzten Stelle möchte ich gerne noch den Ideenreichtum der Autorin loben. Ich habe nun wirklich schon viele Jugendbücher durch, in denen es um eine weibliche Hauptperson und eine komplizierte Liebesbeziehung geht – aber das was mir Frau Kestner geboten hat, war für mich komplett neu und schon alleine deshalb habe ich das Buch in weniger als 3 Tagen durchgelesen. Ich werde sicher auch noch die Zeitrausch Trilogie lesen und bin gespannt, ob diese genau so atemberaubend ist.

Gesamteindruck:
-Eine fesselnde, einzigartige Geschichte, die mit einer gut durchdachten Handlung und stimmigen Charakteren punktet.


Erreichte Punkte: 8/10

Freitag, 6. Mai 2016

Wen der Rabe ruft






Wen der Rabe ruft (The Raven Boys) von Maggie Stiefvater
erschienen im script 5 Verlag am 09.10.2013 (Originalausgabe: 06.12.2011)

464 Seiten

Klappentext: 
„Jedes Jahr im April empfängt Blue die Seelen derer, die bald sterben werden, auf dem verwitterten Kirchhof außerhalb ihrer Stadt. Bisher konnte sie sie nur spüren, nie sehen – bis in diesem Jahr plötzlich der Geist eines Jungen aus dem Dunkel auftaucht. Sein Name lautet Gansey, und dass Blue ihn sieht, bedeutet, dass sie der Grund für seinen nahen Tod sein wird. Seit Blue sich erinnern kann, lebt sie mit der Weissagung, dass sie ihre wahre Liebe durch einen Kuss töten wird. Ist damit etwa Gansey gemeint?.“

Aussehen: 
in paar Bäume ohne Krone, und ein großer Titel in einem dunkelgrünen Kreis, verziert mit blumigen Schnörkeln bilden das Cover von „Wen der Rabe ruft“.  Einfach und passend.

Schlagworte, die wir damit verbinden: 
irreführend, seltsam, Ley-Linien

Unsere Meinung:
Bücherhäschen: Als ich den Klappentext gelesen habe, und weil sowohl Freunde als auch meine Schwester die Autorin mögen, wusste ich, ich wollte dieses Buch kaufen. Dazu kommt, dass ich bisher auf keiner Seite einen Durchschnitt von unter 4/5 Punkten für die Rezensionen finden konnte, also musste es doch gut sein. Leider entspricht der Klappentext nur minimal dem worum es in „Wen der Rabe ruft“ wirklich geht. Ich fasse kurz das zusammen, was ich finde was tatsächlich hinten auf das Buch gehört.
Blue: meine Familie besteht aus Wahrsagern, nur ich kann nichts
Gansey: mein erklärtes Ziel ist es einen toten König zu finden der vor mehreren hundert Jahren auf einem anderen Kontinent lebte. Ich glaub er ist nicht tot!
Lehrer an der Schule: MEIN toter König!!
Zugegeben, das war etwas hart von mir. Natürlich hat Blue auch Fähigkeiten, allerdings kann sie nur passiv die der anderen verstärken. Was im eigentlichen Klappentext angekündigt wird ist auch gar nicht so falsch, bloß wirkt es, als würde das, worauf sich das Buch eigentlich fokussiert außen vor gelassen, was ich als irreführend empfinde. Auch die Sache mit dem Lehrer muss ich sagen, war für mich einer dieser „Zufälle“, die nicht wirklich glaubhaft sind…
Generell hat das ganze Buch eine sehr verwirrende Atmosphäre, wie ich finde. Konstant habe ich mich gefragt was nun los sei. Besonders am Anfang konnte ich der Handlung überhaupt nicht folgen, ich wusste nicht ob es drei oder vier Jungs waren und wer wer war, da einmal der Vorname, einmal der Nachname genannt wurde. Natürlich kann es sein, dass dies Absicht der Autorin war, dennoch finde ich es nicht gut. Einen Leser so weit zu verwirren, dass er sich schon rein sprachlich nicht auskennt, und dann auch noch in der Geschichte immer neue Fragen aufzuwerfen, ohne je alte zufriedenstellend zu beantworten, ist nicht in Ordnung. Auch wäre dem Leser sicherlich damit geholfen, wenn man Ley Linien erklärt. Im Internet konnte ich recht wenig dazu finden, aber jedenfalls finde ich gehört es dazu die Verwendung eines solchen Begriffes für sein Werk zu definieren. Es ist nicht meine Aufgabe als Leser so etwas zu googeln.
Was die Charaktere betrifft, so habe ich mich nur auf die Teile von Blue gefreut (ihre Familie ist eigen, aber in Ordnung), die anderen mochte ich nicht. Adam erschien mir als zu schwach/stur um sich helfen zu lassen (anderweitig wäre ich gut mit ihm klargekommen), Ronan hat sowieso Probleme. Gansey ist für mich (leider?) nur ein besessenes, reiches Bürschchen, das keine Ahnung vom echten Leben hat und Noah finde ich gruselig.
Ich gebe offen zu, ich habe das Buch hergeschenkt, an jemanden der vielleicht mehr davon hat als ich, denn ich bereue mittlerweile es gekauft zu haben.

Lesekätzchen: Ich weiß nicht so recht, was ich von diesem Buch halten soll. Ich konnte es kaum aus der Hand legen (in der Hoffnung, dass auf der nächsten Seite etwas Ausschlaggebendes passieren würde), musste aber immer wieder die Stirn runzeln, weil ich gewisse Dinge einfach nicht verstehen oder nachvollziehen konnte. Auch die Handlung überraschte mich nun doch etwas, speziell zum Ende hin. Aber das lag vielleicht einfach daran, dass ich mit etwas anderem gerechnet hatte.
Blue, die aus einer Wahrsagerfamilie stammt, war mir aber gleich von Anfang an sympathisch. Trotz ihres Handicaps ist sie stets bemüht, aus sich selbst das Beste herauszuholen und sie bewahrt meistens einen kühlen Kopf. Von den männlichen Charakteren konnte ich Adam noch am besten verstehen. Doch beim Rest musste ich zeitweise den Kopf schütteln. Was hat Ronan für ein Problem? Was soll das mit dem Raben? (Okay, ich nehme an, dass das für die Folgeteile noch eine Rolle spielt, genau so seine Andeutung auf der letzten Seite) Wieso ist Gansey so besessen von einem Kerl, der längst Geschichte ist? Er hört eine Stimme und krempelt daraufhin sein ganzes Leben um.
Mir will das alles nicht ganz eingehen, aber trotzdem wollte ich speziell wissen, wie es mit Blue weitergeht. Ganz zu meinem Bedauern dreht sich dieses Buch dann aber doch kaum um ihre Geschichte.
Nach dem Lesen beschleicht mich ein wenig das Gefühl, dass mich der Klappentext hintergangen hätte, als hätte er mir einen Einblick in ein ganz anderes Buch gegeben.
Deshalb von mir die Empfehlung: Lest das Buch und bildet euch eure eigene Meinung darüber. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Geschmackssache ist und es Menschen gibt, denen das Buch sehr gefallen wird! Ich werde den 2. Teil ebenfalls noch lesen, mir damit aber Zeit lassen, bis die Reihe abgeschlossen ist.



Gesamteindruck:
„Wen der Rabe ruft“ kann, muss einem aber nicht gefallen. Während wir davon nicht sonderlich begeistert waren stimmen wir aber überein, und die Internet-Comunity scheint uns Recht zu geben, dass es durchaus Leute gibt, die mit diesem Buch sehr glücklich werden können. Der Klappentext ist jedenfalls etwas auf das man sich nicht verlassen kann, daher können wir Interessierten nur sagen: Lest hinein und macht eure eigenen Erfahrungen mit diesem Buch.
Und hinterlasst uns vielleicht den ein oder anderen Kommentar dazu wie ihr die Geschichte findet und warum :)

LeseKätzchen: 5/10 Bücherhäschen: 4/10
macht insgesamt 4,5/10 erreichten Punkten