Donnerstag, 6. Juli 2017

La Belle et la Bête



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Die Schöne und das Biest (La Belle et la Bête) von Gabrielle-Suzanne Barbot de Villeneuve
erschienen um 1740 in Frankreich (oder diese Ausgabe: Coppenrath 02.03.2017)
216 Seiten


Klappentext: 
Es ist eines der romantischsten Märchen aller Zeiten: Seit der ersten Veröffentlichung im Jahr 1740 sind Generationen gefesselt von der zeitlosen Geschichte der Schönen, die sich in ein grimmiges Biest verliebt …
Die Designkünstler MinaLima laden den Leser mit kunstvollen Illustrationen und aufwendigen interaktiven Extras ein, die Geheimnisse im verwunschenen Schloss des Biests neu zu entdecken – mit Pop-up-Tor, Schieber, verspiegelten Klapp-Fenstern und vielem mehr.

Aussehen: 
Ein Traum!

Schlagworte, die wir damit verbinden: 
Märchen, Disney, WTF??

Rezension:
*lustiges langes Mini-Review*

DAS BUCH
Man sollte ja ein Buch niemals nach seinem Cover (der Grund warum ich es gekauft habe), seinem Film (hier gibt es gleich 2 Disney Adaptionen die einem das schmackhaft machen) oder dem was man darüber gehört hat (vielleicht auch nicht unwichtig hier) beurteilen. Ich bin aber auch ein Musterbeispiel wie man es (nicht) macht.
Beim Lesen habe ich mich dann von oben genannten nicht beeinflussen lassen (hoffe ich) aber es fallen einem dennoch die (zahlreichen) Unterschiede auf.

Nimmt man also dann tatsächlich außen vor, dass ich auf sprechendes Geschirr gewartet und Gaston herbeigesehnt habe (wo bist du, verdammt??), bleibt folgendes übrig: ein sehr sehr eigenartiges Buch.

DIE GESCHICHTE (Achtung Spoiler)
Die Schöne, ein Musterbeispiel an Tugendhaftigkeit, Charakterlosigkeit und Schönheit, lebt mit ihren 5 Schwester, die sie dafür hassen, und 6 Brüdern bei ihrem Vater. Nachdem dieser alles verloren hat, und in den Wald zieht, erlangt er Kunde davon, dass eines seiner Schiffe wieder aufgetaucht sei. Lange Geschichte kurz: alles wurde von anderen verkauft, auf dem Rückweg landet er beim Biest, diesem stielt er eine Rose für seine Tochter. Der Preis: sie muss zum Biest (freiwillig).
Na gut, bis dahin kennen wir das ja schon; sie geht dort hin, lebt mit dem Biest, JEDOCH träumt sie jeden Abend von einem bezaubernden Jüngling, in den sie sich sogleich verliebt, der sie aber ermahnt nicht nach dem Äußeren zu gehen. Über Umwege, und ohne Gesang oder Aufstände, schafft sie es das Biest zu befreien, es ist- oh Wunder- ihr Traummann (see what I did there?). Jetzt (wir befinden uns kurz nach der Hälfte des Buches) kommt seine Mutter, ist gegen die Hochzeit mit einer Kaufmannstochter, denn er ist schließlich ein Prinz! Nun, kommt eine gute Fee, von der die Schöne auch schon geträumt hat, und versucht die Königin umzustimmen. Wir erfahren, dass eine andere Fee, den Prinzen verzaubert hat, weil dieser (und seine Mutter) nicht wollten, dass diese Fee ihn heiratet. Schließlich gibt die Königin endlich ihren Segen, und -oh Wunder- die Schöne ist die Tochter der Schwester der guten Fee, welche durch eine Intrige selbiger böser Fee im Reich der Feen gefangen genommen wurde. Nun kommt noch ihr leiblicher Vater, die Mutter schafft es auch aus der Verbannung heraus und alle sind glücklich. Ergibt Sinn, nicht wahr??

Tut es nicht. Selbst wenn wir mal außer Acht lassen, dass die Geschichte gut 250 Jahre alt ist, dass in Märchen immer alles gut wird (was auch nicht zu 100% stimmt), und dass am Ende alles immer passt, ist die Story einfach nur eigenartig.

....DAS BEDEUTET..?
Ja, das Buch war am Anfang ganz nett, aber die Geschichte kann nichts. Ich mag Märchen, und ich weiß sehr wohl um deren Eigenheiten bescheid (besser als ihr denkt: ich studiere Germanistik), und kann diese aus meiner Wertung heraushalten. Aber das hier, das war IM VERGLEICH ZU ANDEREN MÄRCHEN EIGENARTIG.

Gesamteindruck:
Sind wir fair: das Buch bekommt 10/10 für die Aufmachung und 3/10 für die Story
5/10 Punkte