Mittwoch, 15. März 2017

Obsidian



Obsidian: Schattendunkel (eng. Obsidian) von Jennifer L. Armentrout
erschienen am 25.04.2014 im Carlsen Verlag (11.2012 Entangled Teen)
400 Seiten

Klappentext: 
Als die siebzehnjährige Katy vom sonnigen Florida ins graue West Virginia ziehen muss, ist sie alles andere als begeistert. In ihrem winzigen neuen Wohnort kommt sie in den ersten Tagen nicht einmal ins Internet, was für die leidenschaftliche Buchbloggerin eine Katastrophe ist. Nur mit Mühe lässt sie sich dazu überreden, bei ihren Nachbarn zu klingeln, um "neue Freunde" zu finden. Und lernt so den atemberaubend gut aussehenden, aber bodenlos unfreundlichen Daemon Black kennen. Was Katy jedoch nicht weiß, ist, dass genau der Junge, dem sie von nun an am meisten aus dem Weg zu gehen versucht, ihr Schicksal bereits verändert hat …

Aussehen: 
Zwei Silhouetten, ein Mann und eine Frau in einem Feld, viel Licht.
Das Cover von "Obsidian" passt zum Inhalt, aber auch zum Verlag- es ist romantisch, macht neugierig.

Schlagworte, die wir damit verbinden: 
(ohne zu spoilern) Kleinstadt, merkwürdige Vorkommnisse, Übernatürliches?

Rezension:
Obsidian von Jennifer L. Armentrout erzählt die Geschichte von Buchbloggerin Kate und dem geheimnisvollen Deamon Black.

INHALT
Kate zieht mit ihrer Mutter in einen kleinen Ort in Virginia, direkt neben Deamon und seiner Schwester Dee. Während sie sich direkt mit Katey anfreunden will, will Deamon gar nicht erst mit ihr zu tun haben. Schnell wird klar, dass die Familie Black nicht normal ist, und dann häufen sich die merkwürdigen Vorkommnisse, aber was könnte es sein, das sie so besonders macht?


ALLGEMEINES UND VORWÜRFE
Es handelt sich hier auf den ersten Blick um eine gewöhnliche Geschichte für Jugendliche. Aber ganz so kann man das auch nicht stehen lassen. Während viele Themen natürlich in diesem Genre längst bekannt sind, werden sie doch zu etwas Neuem verflochten.
Kate erzählt die Geschichte in der ersten Person; sie ist Bloggerin und damit werden sich viele Leser identifizieren können.
Nun zu dem weniger erfreulichen. Oft habe ich gelesen die Geschichte wäre wie Twilight. Mal galt sie als besser, mal als Plagiat- aber was ist es nun? Ja, es gibt sicher Parallelen -starker Typ in einsamer Stadt trifft auf Mädchen. Ein Geheimnis und eine Liebesgeschichte. Die quirlige Schwester, die sich anfreunden will, und das hübsche Mädchen, aus seinem Umfeld das den Hauptcharakter nicht leiden kann. Aber mal ehrlich. 99% der Jugendbücher haben einen oder mehrere dieser Dinge, denn diese Themen machen sie zu Zugehörigen dieses Genres.
Nachdem ich mich also zuerst total davon habe einnehmen lassen, dass alles wie in Twilight sei, muss ich sagen, das einzige was wirklich ähnlich ist sind Dee und Alice, vielleicht noch, dass unsere Sonderlinge alle bezaubernd aussehen, aber auch das tun 75% der Charaktere. Niemand will hässliche Menschen im Kopf haben beim lesen....


SCHREIBSTIL
Während am Anfang die Sätze noch ein wenig zu kurz, einen Tick zu abgehackt waren, ändert sich dies spätestens nach dem ersten Drittel. Und das nicht nur, weil man immer mehr in die Geschichte hineinkippt. Es wird, auch wenn man bewusst darauf achtet, immer flüssiger und am Ende war es einfach schön zu lesen. Auffällig ist hier auch, dass die Autorin öfter anrüchige Gedanken, und eindeutige Anspielungen einbringt. Das stellt zwar keinen direkten Bruch in dem Genre dar, aber es macht die Figuren in gewisser Hinsicht glaubwürdiger und ist erfrischend zu lesen.


CHARAKTERE
Kate war klasse. Sie ist schlagfertig, stur, mutig, weiß was sie will. Dennoch ist sie auch unsicher. Man kann sich einfach unglaublich gut mit ihr identifizieren. Dabei dachte ich zuerst, dass es mich nerven würde, dass sie einen Blog hat, denn meist wird sowas in Büchern überidealisiert. Hat es aber nicht.
Deamon ist ein Arsch. Das macht er aber auch teilweise absichtlich. Man muss ihn einfach hassen für seine Kontrollversuche und lieben für seine nette, herzliche, ehrliche Seite. Die beiden streiten sich dermaßen unterhaltsam, dass ich gerne mehr haben will.
Dee ist auch ganz nett, aber wie gesagt erinnert sie mich sehr an Alice. Sie war mir etwas zu verzweifelt darin Freundschaft zu schließen und ein wenig zu aufgedreht.
Bei den anderen Figuren bin ich noch nicht sicher - ich denke hier warte ich die anderen Teile ab.

MEINUNG
Meine Erwartungen waren eindeutig zu hoch. Ich habe dieses Buch erst jahrelang vermieden, dann wollte ich es unbedingt lesen. Warum auch immer- ich dachte es wäre auf einmal perfekt. Nun fällt mir eine Wertung ehrlich schwer.
Gegen Obsidian spricht der Vergleich mit Twilight, der mir ehrlich gesagt einen Teil des Buches vermiest hat, einfach weil ich keine Gemeinsamkeiten haben wollte, und sie dennoch gesucht habe. Dann hatte ich auch so meine Probleme damit was Deamon und seine Leute waren (nein ich sage es nicht, es gibt genug Rezensionen die das Spoilern und da man es erst nach der Hälfte erfährt finde ich es gemein jemanden den Spaß zu nehmen. Wenn ihr es unbedingt wissen wollt googelt es :) oder besser: Lest das Buch). So oder so wirklich gefallen hat es mir nicht und vielleicht sind sie auch zu mächtig. Außerdem weiß offenbar die Regierung Bescheid, was eine wirklich dämliche Idee ist.
Dafür sprach hingegen vor allem der Umgang von Daemon und Katy, die vielen (aber nicht zu vielen) offenen Fragen und, dass Armentrout dennoch etwas Neues geschaffen hat. Auch, dass Daemon immer wieder Anspielungen macht, die sehr eindeutig sind hat mir gefallen. Als würden gerade Teenager nie über sowas nachdenken- endlich mal was realistisches.

Im Endeffekt habe ich es genossen und möchte auch weiter lesen aber vielleicht nicht unbedingt heute oder morgen.
Nächste Woche wäre dann aber toll xD



Gesamteindruck:
"Obsidian" ist ein typisches und untypisches Buch für sein Genre, und schafft aus Altem Neues. Die Autorin kann schreiben, und weiß auch wie man Geschichten baut, daher gibt es hier eine Lesempfehlung.


macht 8/10 Punkten (mit einem kleinen Fragezeichen, weil ich mir unsicher bin)

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