Mittwoch, 11. Januar 2017

Demon Road: Hölle und Highway




Demon Road: Hölle und Highway (Demon Road) von Derek Landy
erschienen im Loewe Verlag am 19.09.2016 (Originalausgabe Jänner 2015)
480 Seiten

Klappentext: 
Amber Lamont ist gerade 16 Jahre alt, als sie feststellen muss, dass ihre eigenen Eltern sie gerne zum Abendessen verspeisen möchten. Nur so könnten sie ihre Kräfte wieder aufladen. Alles klar: Ambers Eltern sind waschechte Dämonen.
Seitdem ist Amber auf der Flucht. Quer durch die USA ist sie auf der Demon Road unterwegs, einem magischen Straßennetz, das unheimliche Orte und schauerlichste Wesen miteinander verbindet. Sie trifft auf Vampire, Hexen und untote Serienkiller und erfährt nach und nach, was für teuflische Fähigkeiten in ihr stecken ...

Aussehen: 
Die deutsche Ausgabe hat Amber in ihrer Dämonengestalt auf einem Auto lehnend auf dem Cover. Das gesamte Buch ist eher in rot gehalten.

Schlagworte, die wir damit verbinden: 
Dömonen, Monster, Road Trip

Rezension:
Demon Road ist mittlerweile das dritte Buch, das ich von Landy gelesen habe. Mit Skulduggery war ich nicht wirklich zufrieden, habe den zweiten Teil auch nur gelesen weil ich dazu überredet wurde. Dieses Buch hingegen hat mich tatsächlich wegen seiner Geschichte interessiert.


INHALT
Amber, 16 Jahre alt, soll von ihren Eltern und deren Freunden geopfert werden. Diese haben einen Packt mit einem Dämon geschlossen, welcher es vorsieht, dass sie ihr eigenes Kind essen um stärker zu werden. Amber bekommt das in letzter Sekunde mit und kann mit unerwarteter Hilfe flüchten. Sie macht sich also mit Milo, einem geheimnisvollen Mann, der angeblich weiß was zu tun ist, auf, und schließt mit ebenjenem Dämon einen Packt ab, um ihren Eltern zu entkommen. Bald stößt auch noch Glen hinzu, der das Todeszeichen trägt und sterben muss, wenn er es nicht rechtzeitig weitergibt.



ALLGEMEINES
Das Buch ist interessant, die Geschichte ansprechend. Es kommen Blut, Dämonen und andere übernatürliche Wesen vor und Amber ist eine recht angenehme Hauptperson. Im Verlauf der Handlung fährt sie mit Milo und später Glen auf der Demon Road durch die USA, und versucht ihr Ziel zu erreichten, bevor die Frist von 21 Tagen die sie dafür hat abläuft. Natürlich werden ihr einige Steine in den Weg gelegt, alles andere wäre ja auch langweilig.
Das Buch ist, im Gegensatz zu seinen anderen Werken, an ein etwas älteres Publikum gerichtet, so kommen eben einige eher unappetitliche Szenen vor, nicht zuletzt die Tatsache, dass Ambers Eltern und deren Freunde ihre Kinder essen. Es ist dennoch nicht so, dass einem beim lesen schlecht wird, oder man sich vor Grauen zusammenkrampft (wie bei einigen Thrillern zB).

 
SCHREIBSTIL
Ich werde nicht lügen, ich mag es nicht wie Landy schreibt.
Zwar sehe ich persönlich einige Verbesserungen zu Skulduggery (1+2) aber dennoch werde ich einfach nicht damit warm. Dabei ist es nicht einmal die Art und Weise wie er beschreibt, oder seine Geschichte aufbaut, es sind die Dialoge mit denen ich nicht klar komme. Ich habe dabei einfach das Gefühl, dass sie gekünstelt (komisch, rebellisch etc) sind. Besondere sein Humor wirkt auf mich (leider?) erzwungen. Dabei muss ich aber sagen, dass Amber sich hier am besten hält, am authentischsten wirkt.



CHARAKTERE
An dieser Stelle ist zunächst zu sagen, dass ich gelesen habe, de Charaktere wären zu sehr wie jene in Skulduggery (wie ich es hasse dass man ein Buch nicht einzeln betrachten kann). Das empfand ich im Großen und Ganzen nicht so, obwohl ich ja deren endgültige Entwicklung auch nicht kenne. Zu den Personen per se:
Amber mag ich ja eigentlich sehr, ich kann mich gut in sie hineinversetzen, hätte oft die gleichen Entscheidungen getroffen und empfand sie generell als eher angenehm. Zugegebenermaßen hatte ich aber Probleme mich in sie hineinzuversetzen wenn sie von ihren online-Freunden redete (ich gehöre zu der Sorte Mensch die das nicht nachvollziehen kann, und ahne dass das noch schlimm endet). Ich mag es auch nicht, dass sie dicklich ist und als Dämon plötzlich wunderschön… wenn schon denn schon sag ich da nur.
Milo konnte ich zu Beginn nicht leiden, aber er hat sich gebessert. Er gibt weitaus weniger dumme Antworten als befürchtet und öffnet sich Amber nach und nach. Sie werden ein Team.
Ich MAG Ambers Eltern. Ja, sie sind böse und grausam, und wäre es kein Buch, wäre ihr Verhalten echt schlimm, aber alleine die Szene mit der Direktorin am Anfang fand ich klasse!
Glen kann ich nicht leiden. Punkt. Aus. Der Typ nervt, hat keine Ahnung wann man was sagen kann, hat ein Riesenego und kann einfach nicht den Mund halten.



MEINUNG
Also ich bin kein Landy-Fan, das haben wir ja schon festgestellt. Ich mag zudem keine Autos, und finde es nervig, dass er immer ein besonderes Auto einbauen muss. Aber ich mochte Amber- sie ist/war nicht perfekt, aber mit ihren 16 Jahren konnte ich mich besser in sie einfühlen als in andere seiner Charaktere, und sie trifft meiner Meinung nach auch bessere Entscheidungen als viele in diesem Genre. Auch ihre Eltern, und die Idee im generellen (wie sie zu Dämonen wurden, was der Preis dafür ist) gefielen mir echt gut. Der weitere Verlauf der Story war in Ordnung. Ein wenig unglaubwürdig, dass man einem Dämon so einfach entkommen kann… und einige eigenartige Charaktere waren halt dabei, das ist bei dem Autor so. Aber zumindest war die Idee und die Ausführung gut genug, dass ich die Geschichte genießen konnte. Am Ende fand ich allerdings dass es sich ein wenig gezogen hat. Gar nicht so sehr weil er nachließ, es war einfach ein Abenteuer zu viel in dem Buch. Serienmörder, Dämonen, Vampire, gruselige Kinder, Todesmal und dann der Endkampf? Eines weniger und es hätte eine ideale Länge gehabt, denn am Ende wollte ich die letzten 60 Seiten eher hinter mich bringen als sonst was, was ich schade finde.
Über den Schreibstil konnte ich zweitweise auch recht gut hinwegsehen, und ich will, und werde, auch weiterlesen (auch wenn ich auf den zweiten und dritten Band warten muss, blöderweise gehört der hier nämlich nicht mir und die Übersetzer lassen sich Zeit).
Das Cover hat mir übrigens einen touch too much Pin-Up-Girl-Erotik.


Gesamteindruck:
Das Buch ist schnell zu lesen und meiner Meinung nach rein literarisch besser als Skulduggery. Wer Landy mag wird es lieben und wer wie ich skeptisch ist was ihn betrifft kann es zumindest mögen, denn es kommen genug verschiedene Monster und Charaktere vor, dass für jeden etwas dabei sein kann.


Macht zusammen 7,3/10 Punkte

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