Freitag, 6. Mai 2016

Wen der Rabe ruft






Wen der Rabe ruft (The Raven Boys) von Maggie Stiefvater
erschienen im script 5 Verlag am 09.10.2013 (Originalausgabe: 06.12.2011)

464 Seiten

Klappentext: 
„Jedes Jahr im April empfängt Blue die Seelen derer, die bald sterben werden, auf dem verwitterten Kirchhof außerhalb ihrer Stadt. Bisher konnte sie sie nur spüren, nie sehen – bis in diesem Jahr plötzlich der Geist eines Jungen aus dem Dunkel auftaucht. Sein Name lautet Gansey, und dass Blue ihn sieht, bedeutet, dass sie der Grund für seinen nahen Tod sein wird. Seit Blue sich erinnern kann, lebt sie mit der Weissagung, dass sie ihre wahre Liebe durch einen Kuss töten wird. Ist damit etwa Gansey gemeint?.“

Aussehen: 
in paar Bäume ohne Krone, und ein großer Titel in einem dunkelgrünen Kreis, verziert mit blumigen Schnörkeln bilden das Cover von „Wen der Rabe ruft“.  Einfach und passend.

Schlagworte, die wir damit verbinden: 
irreführend, seltsam, Ley-Linien

Unsere Meinung:
Bücherhäschen: Als ich den Klappentext gelesen habe, und weil sowohl Freunde als auch meine Schwester die Autorin mögen, wusste ich, ich wollte dieses Buch kaufen. Dazu kommt, dass ich bisher auf keiner Seite einen Durchschnitt von unter 4/5 Punkten für die Rezensionen finden konnte, also musste es doch gut sein. Leider entspricht der Klappentext nur minimal dem worum es in „Wen der Rabe ruft“ wirklich geht. Ich fasse kurz das zusammen, was ich finde was tatsächlich hinten auf das Buch gehört.
Blue: meine Familie besteht aus Wahrsagern, nur ich kann nichts
Gansey: mein erklärtes Ziel ist es einen toten König zu finden der vor mehreren hundert Jahren auf einem anderen Kontinent lebte. Ich glaub er ist nicht tot!
Lehrer an der Schule: MEIN toter König!!
Zugegeben, das war etwas hart von mir. Natürlich hat Blue auch Fähigkeiten, allerdings kann sie nur passiv die der anderen verstärken. Was im eigentlichen Klappentext angekündigt wird ist auch gar nicht so falsch, bloß wirkt es, als würde das, worauf sich das Buch eigentlich fokussiert außen vor gelassen, was ich als irreführend empfinde. Auch die Sache mit dem Lehrer muss ich sagen, war für mich einer dieser „Zufälle“, die nicht wirklich glaubhaft sind…
Generell hat das ganze Buch eine sehr verwirrende Atmosphäre, wie ich finde. Konstant habe ich mich gefragt was nun los sei. Besonders am Anfang konnte ich der Handlung überhaupt nicht folgen, ich wusste nicht ob es drei oder vier Jungs waren und wer wer war, da einmal der Vorname, einmal der Nachname genannt wurde. Natürlich kann es sein, dass dies Absicht der Autorin war, dennoch finde ich es nicht gut. Einen Leser so weit zu verwirren, dass er sich schon rein sprachlich nicht auskennt, und dann auch noch in der Geschichte immer neue Fragen aufzuwerfen, ohne je alte zufriedenstellend zu beantworten, ist nicht in Ordnung. Auch wäre dem Leser sicherlich damit geholfen, wenn man Ley Linien erklärt. Im Internet konnte ich recht wenig dazu finden, aber jedenfalls finde ich gehört es dazu die Verwendung eines solchen Begriffes für sein Werk zu definieren. Es ist nicht meine Aufgabe als Leser so etwas zu googeln.
Was die Charaktere betrifft, so habe ich mich nur auf die Teile von Blue gefreut (ihre Familie ist eigen, aber in Ordnung), die anderen mochte ich nicht. Adam erschien mir als zu schwach/stur um sich helfen zu lassen (anderweitig wäre ich gut mit ihm klargekommen), Ronan hat sowieso Probleme. Gansey ist für mich (leider?) nur ein besessenes, reiches Bürschchen, das keine Ahnung vom echten Leben hat und Noah finde ich gruselig.
Ich gebe offen zu, ich habe das Buch hergeschenkt, an jemanden der vielleicht mehr davon hat als ich, denn ich bereue mittlerweile es gekauft zu haben.

Lesekätzchen: Ich weiß nicht so recht, was ich von diesem Buch halten soll. Ich konnte es kaum aus der Hand legen (in der Hoffnung, dass auf der nächsten Seite etwas Ausschlaggebendes passieren würde), musste aber immer wieder die Stirn runzeln, weil ich gewisse Dinge einfach nicht verstehen oder nachvollziehen konnte. Auch die Handlung überraschte mich nun doch etwas, speziell zum Ende hin. Aber das lag vielleicht einfach daran, dass ich mit etwas anderem gerechnet hatte.
Blue, die aus einer Wahrsagerfamilie stammt, war mir aber gleich von Anfang an sympathisch. Trotz ihres Handicaps ist sie stets bemüht, aus sich selbst das Beste herauszuholen und sie bewahrt meistens einen kühlen Kopf. Von den männlichen Charakteren konnte ich Adam noch am besten verstehen. Doch beim Rest musste ich zeitweise den Kopf schütteln. Was hat Ronan für ein Problem? Was soll das mit dem Raben? (Okay, ich nehme an, dass das für die Folgeteile noch eine Rolle spielt, genau so seine Andeutung auf der letzten Seite) Wieso ist Gansey so besessen von einem Kerl, der längst Geschichte ist? Er hört eine Stimme und krempelt daraufhin sein ganzes Leben um.
Mir will das alles nicht ganz eingehen, aber trotzdem wollte ich speziell wissen, wie es mit Blue weitergeht. Ganz zu meinem Bedauern dreht sich dieses Buch dann aber doch kaum um ihre Geschichte.
Nach dem Lesen beschleicht mich ein wenig das Gefühl, dass mich der Klappentext hintergangen hätte, als hätte er mir einen Einblick in ein ganz anderes Buch gegeben.
Deshalb von mir die Empfehlung: Lest das Buch und bildet euch eure eigene Meinung darüber. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Geschmackssache ist und es Menschen gibt, denen das Buch sehr gefallen wird! Ich werde den 2. Teil ebenfalls noch lesen, mir damit aber Zeit lassen, bis die Reihe abgeschlossen ist.



Gesamteindruck:
„Wen der Rabe ruft“ kann, muss einem aber nicht gefallen. Während wir davon nicht sonderlich begeistert waren stimmen wir aber überein, und die Internet-Comunity scheint uns Recht zu geben, dass es durchaus Leute gibt, die mit diesem Buch sehr glücklich werden können. Der Klappentext ist jedenfalls etwas auf das man sich nicht verlassen kann, daher können wir Interessierten nur sagen: Lest hinein und macht eure eigenen Erfahrungen mit diesem Buch.
Und hinterlasst uns vielleicht den ein oder anderen Kommentar dazu wie ihr die Geschichte findet und warum :)

LeseKätzchen: 5/10 Bücherhäschen: 4/10
macht insgesamt 4,5/10 erreichten Punkten

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