Dienstag, 17. Mai 2016

Chroniken der Unterwelt: City of Fallen Angels



Chroniken der Unterwelt: City of Fallen Angels (The mortal instruments - Book Four - City of Fallen Angels) von Cassandra Clare
erschienen im Arena Verlag am 01.12.2011 (Originalausgabe: 05.04.2011)
567 Seiten

VORSICHT SPOILER im Klappentext: Wir empfehlen ab hier zuerst BAND 3 zu lesen!
Klappentext: 
Simon Lewis muss sich noch daran gewöhnen, ein Vampir zu sein. Besonders seit seine beste Freundin Clary kaum noch Zeit für ihn hat. Sie ist zu beschäftigt mit ihrer Ausbildung zur Schattenjägerin und träumt von ihrer großen Liebe. Doch finstere Dinge geschehen. Ist der Krieg, den Simon gewonnen glaubte, noch nicht vorbei? In dem nervenzerreißenden vierten Band der Chroniken der Unterwelt nimmt uns Cassandra Clare wieder mit in die Welt der Schattenjäger, die im Herzen von New York mit Liebe, Verrat und Rache kämpfen“

Aussehen: 
Die Deutsche Ausgabe ist dieses Mal lila. In der Mitte ist das obligatorische eingefasste Bild einer Stadt zu sehen. Die Hardcover-Ausgabe hat auch wieder einen Umschlag mit Blinddruck. Dieser Band hebt sich von der (geplanten ursprünglichen) Trilogie schon namentlich subtil durch ein zusätzliches Wort ab. Uns ist außerdem aufgefallen, dass Band vier aus unerfindlichen Gründen auf dickerem Papier gedruckt wurde, was ihn von allen Büchern am dicksten erscheinen lässt (obwohl 3 Bücher länger sind).

Schlagworte, die wir damit verbinden: 
kitschig, Fortsetzung, Vampire, Nebenchar

Unsere Meinung:
Bücherhäschen: Nun, ich gebe zu, ich war ziemlich skeptisch. Es war recht bald klar, dass Simon eine größere Rolle in diesem Teil bekommt, was in meinen Augen nicht unbedingt für das Buch spricht, da ich ihn nicht mag. Widerstrebend muss ich mich allerdings der allgemeinen Meinung beugen-  er wird sympathischer und es stört kaum, dass die Geschichte sich doch sehr um ihn dreht….im Gegenteil.
Das Buch startet aber allgemein recht langsam, was sicher daran liegt, dass Teil 3 mit einem Happy End geendet hat. Dennoch hatte ich nicht das Gefühl, dass es langweilig wurde. Zwar ist nun der große Plot-Twist um Jace und Clary, der die Geschichte so schön vorangetrieben hatte weg, aber es bahnt sich sowohl bei den beiden, als auch in Bezug auf Simon etwas Neues an.
Leider muss ich allerdings auch sagen, dass ich Jace und Clary als ziemlich kitschig und/oder nervig empfunden habe. Ich bin zwar total auf Clarys Seite wenn es um Jaces Verhalten geht (er führt sich auf wie ein Idiot, statt mit ihr zu reden- mal wieder!), aber die Szenen in denen sie dann doch was zusammen machen (90% knutschen und Kitsch) waren mit ein touch too much, außerdem etwas eintönig.
Ich fand es auch schade, dass die anderen Charaktere vergleichsweise wenig Anteil an der Geschichte hatten, Luke, Izzy, Alec und Co. spielen alle nur untergeordnete Rollen.
Das Ende fand ich allerdings sehr gut. Bis zu einem gewissen Teil natürlich auch vorhersehbar, aber das hat mich persönlich nicht gestört. Ich denke dieses ist sogar eines der wenigen Bücher in dem ein weiblicher Bösewicht mal cool war. Lilith ist im Gegensatz zu Valentin auch noch einfach nur durch und durch böse, was ja so auch noch nicht vorkam in der Geschichte.
Generell muss ich daher sagen, dass „City of Fallen Angels“ für mich zwar einerseits der bisher schwächste Teil der Reihe war, aber ich sollte dennoch anmerken, dass es sicher nicht leicht ist eine abgeschlossene Serie weiterzuführen, weswegen ich sehr vieles trotzdem verzeihen kann. Ich bin mir auch nicht sicher ob der Schreibstil nicht im letzten Band besser war… Was mir allerdings eindeutig aufgefallen ist, wovon ich übrigens der Meinung bin, dass es nicht passieren sollte, ist Clarys Mal. In diesem Band hat sie auf einmal das gleiche Mal wie Jace, das sie als „von einem Engel berührt“ auszeichnet. Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, davon in den vorangegangenen Teilen schon gelesen zu haben. Schade eigentlich, dieser Schnitzer wiegt schwer…

Lesekätzchen: Auch ich finde, dass dieser Teil am schwächsten ist, aber für einen vierten Teil ist er dennoch besser gelungen als so mach andere Bücher. Ich war anfangs allerdings sehr überrascht, dass Simon, der zwar für mich immer ein recht netter Nebencharakter war, nun eher eine Hauptrolle bekam. Da ich Simon aber sehr gerne mag, konnte ich damit leben.
Mir hingegen waren es zu wenig Clary&Jace Kapitel, denn ich stehe auch auf solchen Kitsch und könnte ewig lesen, wie sich die beiden küssen, nachdem sie eine Unterrichtsstunde über korrektes Fallen und Kämpfen unterbrochen haben. Obwohl ich lieber gerne mehr über die Ausbildung von Clary gelesen hätte. Auch fand ich es ein wenig schade dass man so gar nichts mehr über ihr altes Leben erfährt. Hat sie einfach die Schule aufgegeben? Was ist mit alten Freunden? Das Verhalten von Jace fand ich zum Teil auch nachvollziehbar, ich würde ihm aber dringend mal empfehlen, eine Therapie zu beginnen mit dem Titel „Wie teile ich meine Gefühle mit?“, das hätte den beiden einiges erspart.
Mit Lilith konnte ich leider nicht viel anfangen. Ich mochte sie nicht, fand es deshalb auch ganz gut was mit ihr passiert ist. Camille steh ich auch noch skeptisch gegenüber. Mal sehen, wie sich das alles weiter entwickelt.
Das Ende bot wie immer ein grandioses, actiongeladenes Finale, das ich so sehr gerne gelesen habe. Nach dem Lesen bleibt aber, wie immer wenn es um Clary und Jace geht, ein bitterer Beigeschmack im Mund zurück. Ich hoffe und bete, dass die beiden ihre Beziehung früher oder später in aller Ruhe ausleben können.



Gesamteindruck:
Ob man nun mehr oder weniger von Clary und Jace lesen will, das Buch beschäftigt sich hauptsächlich mit Simon, und das auf eine erstaunlich gute Art. Zwar werden ein paar vielleicht doch wichtige Dinge übersehen (altes Leben von Clary), aber als ungeplante Fortsetzung ist es dennoch gelungen. Der obligatorische Cliffhanger am Ende ist dieses Mal besonders fies- wer also Band 4 liest wird (wie wir) auch nicht um den nächsten herumkommen.


Erreichte Punkte: solide 7/10

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